Unser England Tagebuch Juli 2023

Samstag 15. Juli 2023 Schöftland - Belgien

Es geht los, Richtung England. Mit Gebäck und Kaffee fahren wir um 9.30 Uhr los, Carlo ist am Steuer und düst Richtung Luxemburg. Es hat wenig verkehr und so kommen wir gegen 17 Uhr mit schlechtem Wetter in Luxemburg an. Es regnet und ist kalt, deshalb beschliessen wir, weiter zu fahren. In Belgien auf einem Parkplatz dürfen wir gemäss Park4night App übernachten. Hier hat es nichts, bis auf eine grosse Waschmaschinenanlage. Keine Ahnung ob diese je benutzt wird. Wir schlafen trotz des heftigen Regen gut und weihen unser Porta Potti ein. 

Es regnet immer noch recht stark, ist kalt und windig. So fahren wir los und lassen den Parkplatz hinter uns. Auf dem Weg kaufen wir in einer Bäckerei Frühstück, zwei Vannille Plunder, ein Schoggibrötli und ein Erdbeertörtli für Total Euro 5.80. Wir staunen wie günstig das alles ist, das sind wir uns nicht gewohnt.
Es hat immer noch viel weniger Verkehr, als wir vermutet haben. So düst Carlo mit uns im Gepäck über die Autobahn. Viel zu früh sind wir in Calais beim Eurotunnel. Beim Ankunftsautomat können wir den Zug um 17.55 Uhr (somit eine Stunde früher) nehmen. Aber zuerst heisst es über 4 Stunden warten. Etwas essen, umher schlendern und die Zeit absitzen. Im Shop kaufen wir die Eurolites und sind bereits parat für den Linksverkehr. Im nachhinein haben wir uns gefragt, ob wir diese wirklich montieren müssen. Es hat niemand kontrolliert.
Dann geht es los, wir werden mit vielen anderen Autos zum Autozug geschleust und können problemlos auffahren. Die Fahrt dauert nur 35 Minuten und man darf sogar aussteigen. Es rüttelt ein wenig, aber sonst merkt man nicht viel. Auch die Ab- und Wegfahrt klappt super.
Nach einer knappen Stunde Fahrt parken wir an der Küste auf einem Park4night Platz. Ca. 5 Wohnmobile reihen sich aneinander, unser Nachbar kommt aus Como.
Das Wetter ist auch hier sehr schlecht. Wir steigen nur kurz aus und gehen an den Kiesstrand. Im Auto kocht Carlo Pasta mit Hackfleisch, Salat und Sauce.

In der Nacht und auch am Morgen regnet es sehr start. Nach dem Frühstück fahren wir los, nicht wie geplant zu den 7Sister, sondern direkt nach Brighton.
Gemäss Google der beliebteste Caravanpark, ist ausgebucht. Wir fahren aber trotzdem hin und fragen wie es aussieht. Gemäss der netten Dame bekommen wir noch den letzten Platz für 2 Nähte. Wir dürfen sogar aussuchen wo wir stehen möchten. Der Platz ist sehr gepflegt und die Parzelle gross. Sogar die Sonne kommt ein wenig durch die Wolken und wir können uns gemütlich einrichten, bevor wir mit dem Auto einkaufen gehen.
Einen Spaziergang am Strand, Fajitas von Carlo und eine lange Dusche tun richtig gut. Sogar die erste Portion Kleiderhandwäsche wird erledigt. In der Nacht wird es sehr kalt, wir haben zum Glück einen kleinen Ofen dabei, den wir um 4.30 Uhr unter dem Sitz hervorholen. 

Die Sonne begrüsst uns und wir können draussen Frühstücken. Es ist einfach schön, wenn man möglichst viel draussen machen kann und das Camperleben so richtig geniessen. Vom Campingplatz aus, gehen wir zu Fuss in die Stadt. Der gut 45 Minuten Marsch führt uns an schäbigen Häusern, viel Abfall und ungepflegten Strassen vorbei.
Im Zentrum sieht es schon wieder ganz anders aus. Der Strand ist schön, aber das Wasser nur 16 Grad warm. Der Pier erinnert uns an Santa Monica mit den Achterbahnen, der Spielhölle und kleinen Cafés sowie Shops. Die Kinder tauschen 10 Pfund gegen Spielmünzen und vergnügen sich. Wir sitzen lieber am Wasser mit Kaffee und Zitronenkuchen.
Danach schlendern wir durch die Geschäfte, Essen Fisch und Chips, Churros und sammeln am Ende über 21'000 Schritte bei 17 Km.
Gestern hat ein grosses Hotel gebrannt und die Feuerwehr war immer noch am löschen. Zum Abschluss geht es am Strand zur Zip Line, die leider bis am 22.7. geschlossen hat. Das wäre ein Spass gewesen, 300 Meter am Strand entlang sausen.
Zurück beim Campingplatz ruhen wir uns alle aus und Essen danach das Abendessen von Carlo, Pasta nach Jägerart.
  

Heute Morgen fahren wir zeitig los, da wir für unseren Ausflug und das nächste Ziel genug Zeit benötigen. Deshalb gibt es ein echtes englisches Frühstück im Smiley Café auf dem Weg. Wir Frauen fürchten uns vor den grossen mit Bohnen und Speck bestückten Portionen und bleiben bei Toast mit Schinken, Speck und Ei. Die Herren gönnen sich einen riesigen Teller, mehr davon siehe Fotos für gerade mal 7.50 Pfund. Gratis dazu gibt es noch Ketchup und Barbecue Sauce.
Kurz nach dem Mittag erreichen wir Stonehenge und marschieren knapp 3 Km bis zu den majestätischen und mysteriösen Monumenten. Die meisten Besucher fahren mit dem Bus und sind mit einem Eintrittsticket bestückt. Wir sind einfach losgelaufen und haben kurz vor dem Ziel erfahren, dass es 26 Pfund pro Person kostet. Das ist uns eindeutig zu viel, denn die Zahlenden können nicht sehr nahe sondern auf einem vorgegebenen Weg um die Stonehenge laufen. Wir dürfen einen anderen Weg nehmen und haben mit etwas mehr Abstand eine wunderbare Sicht und sehr wenig Leute um das Monument zu bestaunen. Die Steine sind auf die Sonne ausgerichtet. Der Name bedeutet: die hängende Steine".
Der Spaziergang hin und zurück über die Felder war ebenfalls sehr schön.
Weiter geht die Fahrt bis zu deinem Park4night Platz Richtung London. Carlo hat einen schönen gratis Platz gefunden, wir sind ganz alleine und haben sogar ein WC zur Verfügung. Von der Sauberkeit sprechen wir jetzt nicht.
Das kleine Dorf Egham ist sehr schön, für Giorgio hat es sogar einen Frisör und wir essen in einem heimischen, wunderschönen Pup Salat, Burger, Kartoffelstock, Baguette und Fleisch. Der Spaziergang danach führt uns in einen kleinen Supermarkt zum Glace essen.
Wir gehen früh schalfen und sind ungestört ohne zu frieren. 

Bevor es losgeht, essen wir die Resten vom Kühlschrank und wischen einmal den Camper durch. Heute fliegt Carlo nach Hause, so dass er morgen pünktlich zu einer Woche Tessinferien aufbrechen kann. Wir fahren ihn zu einem Bahnhof wo er innert einer guten Stunde am City Airport London ist.
Wir fahren zur Boxmoor Lodge, wo wir uns für 3 Nächte einquartieren. Diese Lodge haben wir schon vor einiger Zeit gebucht, etwas ausserhalb von London mit einem Parkplatz und Bahnhofanschluss. Die zwei Zimmer sind richtig Englisch, der Lack blättert etwas ab aber es hat durchaus Charme.
Mit dem Zug und der U-Bahn fahren wir ins zuerst zum Kings Cross um das Gleis 9/10=9 3/4 zu fotografieren, den Shop zu plündern und danach in der City ein Tea Time zu geniessen. Lorena bezahlt und danach geht es noch durch weitere 3 Harry Potter Shops. Es hat viele Leute, wie immer in der City aber dafür ist das Wetter wunderbar, die Sonne scheint immer wieder und es ist um die 20 Grad. Am Abend nutzen wir das Zimmer um ein paar Sachen zu waschen, uns auszubreiten und Energie für den nächsten Tag zu tanken.

Heute trennen sich unsere Wege. Nach dem Frühstück (was uns sehr überrasch, ein kleines Buffet mit vielen Köstlichkeiten) fahre ich mit den ÖV in die Stadt. Während Giorgio und Lorena zu den Warner Bros Studios" Harry Potter" fahren. Lorena als grosser Fan verbringt gerne viele Stunden dort und kauft den halben Shop leer. Ein ganzer Monatslohn geht während dieser Reise über die Kassentheke. Die Studios sind nur 15 Autominuten von unserer Lodge entfernt und haben bis 22 Uhr offen.
Ich fahre als erstes zum königlichen Palast und bin zur richtigen Zeit dort um eine Parade zu sehen. Mit der U-Bahn bin ich flott unterwegs, zum London Eye, Big Ben, Chinatown inkl. Ramen essen, Piccadilly Circus und schlendere danach noch durch die Oxford sowie Regent Street.
Am Abend treffen wir uns alle zufrieden wieder in der Lodge. Lorena macht eine Vorführung ihrer Ausbeute, sie hat sogar noch ein Shirt bedrucken lassen und die langersehnten Zauberstäbe gekauft

Mit dem Zug geht es wieder nach Eusten und danach per U Bahn in den Hyde Park, der uns sehr gut gefällt. Nach einem Kurzbesuch in der Arts Gallerie laufen wir wieder zur U Bahn, der Regen hat eingesetzt und es ist nur noch 16 Grad warn. Was macht man bei diesem Wetter? Natürlich zur Ikea fahren. Wir haben per Zufall Werbung an der U Bahn Tafel gesehen und haben einen spontanen Abstecher gemacht. Die Ikea ist in einem Shoppingcenter. Gekauft haben wir nichts, dafür ein Stück Kuchen im Restaurant gegessen.
In der City besuchen wir ein paar Geschäfte aber der Regen hindert uns daran, gemütlich von Shop zu Shop zu schlendern. Da wir viel zu sommerliche Kleider eingepackt haben, decken wir uns noch mit ein paar warmen Sachen ein.
Danach laufen wir leicht tropfend nach Chinatown zu einem frühen, feinen Nachtessen und Bubble Tea Genuss. Da die ÖV heute wieder zum grossen Teil streiken, dürfen wir den 19.09 Zug nicht verpassen. Es klappt alles und wir nutzen noch einmal die Lodge Annehmlichkeiten, bevor es morgen weiter geht.  

Nach einem reichlichen Frühstück und Einkauf bei Waitrose fahren wir nach Oxford. Auf dem Weg suchen wir einen Campingplatz mit Strom. Wir benutzen unseren kleinen Heizofen jede Nacht, da es kalt ist und auch immer wieder regnet. Nach ein paar Anläufen, können wir uns bei Peter einquartieren, etwas ausserhalb von Oxford. Der grosse Acker bietet viel Platz, eine gute Aussichtung Dixi Kloo / Dusche die aber recht gepflegt sind.
Wir fahren gute 30 Minuten mit dem Bus ins Zentrum und schauen uns den wunderschönen War Memorial Garten und das Universitätsgelände an. Die historische Stadt gefällt uns so gut, dass wir für eine Nacht verlängern. Am Abend kochen wir unsere restliche Pasta mit Salat..

Wir haben gut geschlafen auf dem matischgen Feld, das Gras klebt an den Schuhen. Da es seit wir hier in Engand sind praktisch jeden Tag regnet, ist es unmöglich die Wäsche draussen trocknen zu lassen oder uns open Air auszubreiten. Mit Regenjacke und Schirm laufen wir zur Bushaltestelle und warten eine Stunde auf den Bus. Das Gruppentagesticket kostet nur CHF 10.- dafür klappt es mit den Fahrzeiten nicht so gut.
Wir verbringen den Tag in der Stadt, Lorena und Giorgio kaufen ein paar warme Kleidungsstücke und zur Feier des Tages klebt nun die Queen im rosaroten Rock auf unserem Armaturenbrett. Als Erinnerung an die Englandferien. Zum Znacht kochen wir Reis, Linsen, Poulet und Sataysauce. Wir suchen jetzt schon nach einem Campingplatz Nähe Manchester, die Fahrt dauert etwas länger und wir möchten uns die Suche sparen.

Zeitig fahren wir nach dem Zmorge los und schaffen es in einem Zug nach Stockport. Dort gibt es eine kleine Pause im Starbucks. Stockport ist ein kleines, härziges Dorf. Hier würde es uns gefallen. Aber die Fahrt geht weiter wir erreichen unser Ziel (bei Regen und 13 Grad) Hawthorne Camping. Wir haben vorher noch einmal angerufen und Steve hat uns sofort erkannt. Was ein komisches Zeichen ist. Und wie vermutet, wir sind praktisch die einzigen Touristen. Es hat ein paar permanente Fahrzeuge und wir können uns einen Platz aussuchen. Das Betreiberpaar wohnt in einem alten, geschlossenen Pub. Es riecht nach Rauch und die Alkoholbar ist gut bestückt. Wir bezahlen 64 Pfund für 2 Nächte, das ist nicht viel. Jedoch nachdem wir die Dusche und das WC begutachtet haben, ist es doch ein stolzer Preis. So etwas grusiges haben wir noch nie gesehen.
Wir laufen zum Bahnhof um uns für Morgen zu informieren und machen noch eine schöne Runde im Zentrum. Es ist alles sehr wild hier, viel Abfall, ungepflegt, heruntergekommen. Leben am Limit und nahe am Gefrierpunkt  :-).

Es regnet die ganze Nacht und ist kalt. Gegen Morgen merken wir, dass unser Heizöfeli abgestellt hat. Offenbar gibt es hier nur eine gewisse Anzahl kW Strom, das hat uns niemand gesagt. Nach einer kalten mini Dusche und einem im Camper Frühstück fahren wir mit der Bahn nach Manchester. Wir staunen hier immer wieder über die guten ÖV Preise. Tageskarte bis zu 5 Personen kostet umgerechnet Fr. 8.-. Die Fahrt dauert gute 30 Minuten und wir sind mitten im Zentrum von Manchester.
Da es gerade nicht regnet, setzen wir uns in die Strandbar mitten in der Stadt, herrlich! Hier gibt es sogar Crép für Lorena.
Wir schauen uns ein paar Sehenswürdigkeiten an, Albert Square, Spinningfields - besonders berühmt ist die riesige und wunderschöne Library, diese gefällt Lorena besonders gut. Wir essen einen feinen Scones und bummeln durch die Geschäfte. Da wir fast nur Sommerkleider eingepackt haben und somit einen Sockenmangel haben, kaufen wir um M&S ein Multipack von dem sich jede/r bedienen kann.
Da der Regen immer stärker wird, fahren wir zurück nach Oldham und essen in einem ital. Restaurant sehr feine Pasta. Tropfendnass kommen wir beim Hawthorne Campingplatz an. Da wir keinen Platz haben um die nassen Sachen und Schirme aufzuhängen behelfen wir uns mit dem Haarföhn, so gut es geht

 Die Fahrt nach York klappt sehr gut. Unterwegs kaufen wir im Waitrose ein und haben Glück einen Platz auf dem York Rowntree Park zu bekommen. Es ist zwar recht teuer mit über 80.- pro Nacht aber dafür sehr sauber und gepflegt. Die Infrastruktur geniessen wir, gute Duschen, WC, Abwaschgelegenheit etc.
Wir spazieren die 20 Minuten ins Zentrum von York und staunen über das gepflegte Dasein und die historischen Sehenswürdigkeiten. Hier ist praktisch alles aus Stein gebauen, das gibt ein schönes, einheitliches Bild.
St. George s Field, Cliffords Tower, York City Centre, York Minister, die Winkelgasse von York und viels mehr gibt es hier zu bestaunen. York hat so gar eine Winkelgasse 9 3/4 mit einigen speziellen Shops, Harry Potter Geschäfte, verkleidete Fans und einer mystischen Stimmung.
New York hat übrigend den Namen von diesem York hier übernommen und einfach noch ein "neues" angehängt.
Am Abend essen wir in einem Pub Burger und Pommes, noch einmal so richtig British. Da der Regen im laufe des Nachmittages aufgehört hat, können wir sogar im Wintergarten vom Pub sitzen und gemütlich zum Campingplatz schlendern.

Die Nacht war stürmisch, es regnet sehr stark und das Auto wackelt. Wir fahren ohne Frühstück los, da wir beim Eurotunnel genug Zeit dafür haben. Bei der Einfahrt bietet uns der Automat eine Stunde früher an, was wir gerne annehmen. Das ganze Prozedere ist gut durchdacht, man wird hin- und her geschleust bis wir schliesslich in den Zug fahren können. Die Fahrt dauert nur 35 Minuten und bei der Abfahrt in Frankreich wird wieder rechts gefahren. Daran müssen wir uns wieder gewöhnen. In einem kleinen, sehr schönen Dorf direkt an der Küste essen wir ein Club Sandwich. Die Fahrt geht weiter und weiter. An einer Raststätte können wir gratis duschen, das ist ein super Service. Die Autobahnen in Frankreich sind recht teuer, immer  wieder kommen wir an eine Zahlstelle. Znacht gibt es bei Burger King, da es regnet und wir unseren Grill wieder nicht starten können.
Wir fahren zu einem park4night Platz, ca 15 km ab der Autobahn nach Sarralbe. Hier gefällt es uns, es hat einen Kreisel mit Springbrunnen und eine riesengrosse Kirche. In der nähe gibt es 4 gratis Parkplätze für Camper, Wir gesellen uns zu zwei Wohnmobile und laufen eine Runde durch das Dorf. Kaum zurück gewittert es und der Regen wird immer stärker. Wir sind froh ist unser Auto dicht.
 

Die Nacht war gut und recht ruhig. Bevor wird weiterfahren essen wir die Resten von unseren Frühstücksachen und machen das Auto fahrbereit. Hier in Sarrable ist es nasskalt und windig. So fällt die Dorfrunde ins Wasser. Und wir nehmen noch die letzten knappen 400 km unter die Räder Richtung Schöftland.